Zuhörbildung

Warum Zuhören für uns alle wichtig ist

Zuhören

  • ist der Ausdruck einer inneren Haltung, die zur bewussten Auswahl aus dem Reizangebot der Umwelt befähigt sowie zur Gestaltung des sozialen Zusammenlebens beiträgt.
  • ist für die Entwicklung personaler, sozialer und fachlicher Kompetenzen insbesondere von Kindern und Jugendlichen entscheidend.
  • hilft uns, in unserer von Heterogenität, Globalisierung, Mediatisierung und Digitalisierung geprägten Gesellschaft zurechtzukommen.
  • ist elementar für Beziehungen, um an Gesprächen aktiv und interpretierend teilzunehmen, Informationen zu verstehen, zu bewerten, sie zu verarbeiten und für sich nutzbar zu machen, Sprachen zu lernen und sich an Musik, Hörbüchern, gelesener Literatur oder einer intakten akustischen Umwelt zu erfreuen. ist grundlegend für gelingende Kommunikation, Integration, gesellschaftliche Beteiligung und Demokratie.

Zuhören muss gefördert werden

Zuhören ist eine erlernbare Kompetenz. Eine geschulte akustische Wahrnehmung trägt dazu bei, rechtzeitig die Weichen für gelingende Bildung und den kompetenten Umgang mit Medien zu stellen.

Im Bildungssystem spielt Zuhörbildung allerdings nur eine untergeordnete Rolle. Dabei lassen sich im pädagogischen Alltag die einfachen und praxisnahen Methoden der Zuhörbildung unkompliziert integrieren und unmittelbar hohe Effekte erzielen: So gehen Störungen durch Lärm zurück, die Aufmerksamkeit und Konzentration der Kinder verbessert sich.

Zuhörbildung muss deshalb interdisziplinär im gesamtpädagogischen Zusammenhang von Krippen, Kindertagesstätten, Schulen und allen anderen pädagogischen Einrichtungen angeboten werden.

Um allen Menschen, insbesondere Kindern und Jugendlichen, unabhängig von ihrer Herkunft zu ermöglichen, ihr individuelles Entwicklungspotenzial zu entfalten, müssen sie in der Zuhörbildung frühzeitig gefördert werden. Nur so kann eine dialogfähige, zuhörende Gesellschaft gelingen.

Zuhörbildung im Sinne der Stiftung Zuhören

Kinder und Jugendliche werden in den Stiftungsprojekten zum Zuhören angeregt, indem sie selbst medienpraktisch tätig werden. Unter medienpädagogischer Anleitung forschen unter anderem nach Klängen, werden Radioreporter, machen das Klassenzimmer zur Hörfunkredaktion, erstellen Audioguides ihrer Heimat oder lauschen gemeinsam in Hörclubs. Zuhörbildung ist immer auch medienpädagogische Bildung.

Zuhörbildung wirkt

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass die Projekte der Stiftung die grundlegende Basiskompetenz Zuhören vom frühkindlichen Bereich bis in die Schule wirksam fördern.

Kinder verbessern ihr Vermögen zur Konfliktlösung, sie lernen leichter und haben eine höhere Resilienz. Ihre Chance auf gesellschaftliche Beteiligung steigt. Jugendlichen steigern ihre Medienkompetenz.

Pädagogen*innen erleben eine Stärkung in der pädagogischen Arbeit. Ihr Empfinden von berufsbezogenem Stress reduziert sich und die Selbstsicherheit in der Ausübung der pädagogischen Tätigkeit sowie ihre Medienkompetenz steigt.

Für Kinder und pädagogische Fachkräfte verändert sich das wahrgenommene Sozialklima zum Positiven. Die Zuhörbedingungen im Unterricht und in der Gruppe verbessern sich. Die Beteiligten nehmen einen Rückgang der Störungen, insbesondere durch Lärm wahr, ihr Sprach- und Zuhörverhalten verbessert sich, die Bereitschaft zuzuhören nimmt zu. Und Kinder wirken Störungen durch Lärm aktiver entgegen.

Eltern erfahren Teilhabe und Beteiligung.

Alle Beteiligten verbessern die Kommunikation und den Umgang miteinander.